Donnerstag, 11. Mai 2017
Caritas und Diakonie würdigen Organisationen für ihre Transparenz
Berlin, 11. Mai 2017. Der Deutsche Caritasverband und die Diakonie Deutschland haben zum zweiten Mal den Transparenzpreis verliehen. Damit würdigen sie Organisationen, die mit hervorragender Berichterstattung über ihre Ziele, Leistungsangebote, Finanzen, Strukturen und ihre Arbeitsweise informieren. Transparenzstandards für Caritas und Diakonie haben die Wohlfahrtsverbände bereits im Jahr 2010 gemeinsam aufgestellt.
„In den Einrichtungen und Diensten von Caritas und Diakonie wird hervorragende Arbeit geleistet – auch auf dem Gebiet der transparenten Kommunikation. Deshalb honorieren und fördern wir, gemeinsam mit unserem Partner, den Versicherern im Raum der Kirchen, dieses vorbildliche Engagement für Transparenz mit einem besonderen Preis“, betonen Diakonie-Vorstand Jörg Kruttschnitt und Hans Jörg Millies, Finanz-und Personalvorstand des Deutschen Caritasverbandes, bei der Preisverleihung gestern Abend in Berlin.
Gewinner des Transparenzpreises in der Kategorie „über 250 Mitarbeiter“ ist der Caritasverband Stuttgart e.V. Er überzeugte die Juroren mit einer eigens für Transparenz gestalteten Internetseite, Übersichten zu Spenden und Finanzen sowie detaillierten Informationen zum Thema „Caritas als Arbeitgeber“. Der Caritasverband Stuttgart e.V. erhält ein Preisgeld von 2.000 Euro.
In der Kategorie „bis einschließlich 250 Mitarbeiter“ hat die CaritasStiftung in der Diözese Rottenburg-Stuttgart Lebenswerk Zukunft gewonnen. Die Förderstiftung unterstützt soziale Projekte in der Diözese und überzeugte die Jury mit der wirkungsvollen Einbindung von Menschen aus der Zivilgesellschaft in caritative Aufgaben, indem sie die Gründung von eigenen Stiftungen begleitet. Sehr anschaulich stellt sie die Mittelverwendung mit vielen Informationen zu den Projekten der Dachstiftung und der Treuhandstiftungen dar. Die Stuttgarter Förderstiftung erhält ein Preisgeld von 3.000 Euro.
Als besondere Würdigung vergibt die Jury in diesem Jahr einen Sonderpreis an den Caritasverband für die Stadt und den Kreis Herford e.V. Obwohl ein eher kleiner Ortscaritasverband mit begrenzten Ressourcen, aber Spitzenverbandsfunktionen und zugleich Träger von Einrichtungen und Diensten, engagiert sich der Verband besonders für Transparenz. Er stellt offen und detailliert seine Leistungs-, Wirtschafts- und Personalentwicklung im Jahresbericht vor.
Erstmalig wird zudem die Auszeichnung „Transparentes Unternehmen in Caritas und Diakonie 2017“ verliehen. Damit wird eine gute Transparenz in gedruckten und online veröffentlichten Informationen gewürdigt. Folgende Organisationen werden ausgezeichnet: Caritasverband der Erzdiözese München und Freising e.V., Caritasverband für den Kreis Olpe e.V., Caritasverband für die Stadt und den Kreis Herford e. V., CaritasStiftung im Erzbistum Köln, Diakonie Münster e.V., Dienste für Menschen gGmbH, Evangelische Stiftungen Osnabrück, Freiwilligendienste in der Diözese Rottenburg-Stuttgart gGmbH.
Bewerben konnten sich alle Mitgliedsorganisationen von Caritas und Diakonie, die ihren Sitz in Deutschland haben. Das Preisgeld wurde von den Versicherern im Raum der Kirchen Bruderhilfe Pax Familienfürsorge gestiftet. Die Jury des Transparenzpreises 2017 setzte sich aus Vertretern der beiden Wohlfahrtsverbände, aus Wirtschaftsprüfung, Wissenschaft und Medien zusammen. Die nächste Ausschreibung des Transparenzpreises findet 2019 statt.
Weitere Informationen: www.caritas.de/transparenz
Kompaktfassung/Handreichung Transparenzstandards für Caritas und Diakonie:
www.transparenzpreis-caritas-diakonie.de
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Donnerstag, 4. Mai 2017
Wohnen ist ein Menschenrecht
Vortrag von Prof. Franz Segbers am 9. Mai im Haus der Diakonie der eva
Es gibt ein Menschenrecht auf Wohnen. Staatliche Stellen sind deshalb verpflichtet, angemessenen Wohnraum sicherzustellen und Mietwucher auf dem Wohnungsmarkt zu unterbinden. Sie müssen die prekäre Wohnsituation gerade bedürftiger Menschen verbessern. Daran erinnert Franz Segbers, Professor für Sozialethik an der Universität Marburg, in seinem Vortrag „Wohnen ist ein Menschenrecht“ am Dienstag, 9. Mai, um 18 Uhr im Haus der Diakonie der Evangelischen Gesellschaft (eva), Büchsenstraße 34/36. Zu dem Vortrag sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Er ist Teil des Begleitprogramms der Wanderausstellung „Kunst trotz(t) Armut“. Der Eintritt zum Vortrag ist frei, Spenden werden gerne angenommen.
Gerade in Zeiten, in denen die Mietpreise steigen, öffentliche Wohnungen ausverkauft und ärmere Einkommensgruppen verdrängt werden, weist Prof. Franz Segbers darauf hin, dass Wohnung keine Ware sein darf. Denn Wohnraum ist Teil des Rechts auf einen angemessenen Lebensstandard und ein fester Bestandteil der Daseinsvorsorge. Aus menschenrechtlicher Sicht ist die Öffentliche Hand verpflichtet, effektive Maßnahmen zu ergreifen, um die Wohnungsnot zu bekämpfen. Was das bedeutet, beleuchtet der Sozialethiker in seinem Vortrag.
Die Wanderausstellung „Kunst trotz(t) Armut“ des Bundesfachverbandes Existenzsicherung und Teilhabe sowie der Diakonie Deutschland soll der Armut trotzen in einem reichen Land. Sie ist in Stuttgart vom 5. Mai bis zum 1. Juni 2017 im Kunstbezirk im Gustav-Siegle-Haus sowie in der Leonhardskirche zu sehen. Schirmherr ist Sozialbürgermeister Werner Wölfle. In der Ausstellung hängen Kunstwerke namhafter Künstler gleichberechtigt neben Arbeiten von Betroffenen, die sich künstlerisch betätigen, darunter auch vier Künstler aus Stuttgart. Die Ausstellung wird ergänzt von einem Begleitprogramm mit Begegnungen, Gesprächen, Theater, Kabarett, Konzerten sowie zwei in Stuttgart entstandenen Ausstellungen. Veranstaltet werden die Ausstellungen und das Begleitprogramm von den diakonischen Trägern der Wohnungsnotfallhilfe in Stuttgart, dem Sozialunternehmen Neue Arbeit, dem Kreativprojekt AMOS, dem Diakoniepfarramt Stuttgart und der Diakonie Württemberg. Mehr dazu steht unter www.kunst-trotzt-armut.de.
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Mittwoch, 26. April 2017
Galateas ist die Auftaktveranstaltung zu einer Crowdfunding-Kampagne mit dem Ziel, den Ausstieg aus der Prostitution zu unterstützen. Sie soll den Lebensunterhalt der Frauen sichern, die beim Ausstieg erst einmal weder Sozialhilfe noch Einkommen erhalten.
Viele Frauen, die sich prostituieren, tun dies nicht freiwillig. Sie kommen aus Rumänien, Bulgarien oder anderen Ländern Osteuropas, wurden nach Deutschland gelockt und als Zwangsprostituierte ausgenutzt. Damit der Ausstieg funktioniert, benötigen die Frauen Wohnungen, die von einer befreundeten Stiftung finanziert und vom Caritasverband betrieben werden.
GALATEAS ist die Kick-Off-Veranstaltung für eine Crowdfunding-Kampagne mit dem Ziel, den Ausstieg aus der Prostitution zu unterstützen.
Auf Facebook ist die Aktion hier zu finden:
https://www.facebook.com/Galateas-Spendenaktion-f%C3%BCr-den-Ausstieg-aus-der-Prostitution-447675288906854/?fref=ts
Ab dem 12. Mai ist die Spendenaktion unter www.bw-crowd/#!galateas online.
Wir laden Sie herzlich ein! Alle Informationen erhalten Sie im Veranstaltungsflyer.
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Mittwoch, 26. April 2017
KUNSTVERDICHTUNGEN – DEMOKRATIE OHNE LANGZEITARBEITSLOSE?
Langzeitarbeitslose und Menschen aus prekären Schichten gehen immer seltener wählen. Dies ist inzwischen durch zahlreiche Studien belegt. So konnte nachgewiesen werden, dass Stadtviertel mit hohen Einkommen und einer hohen Zahl gut ausgebildeter Bewohner eine hohe Wahlbeteiligung haben. Umgekehrt gilt: In Stadtvierteln mit vielen schlecht qualifizierten Menschen und überdurchschnittlich vielen Hartz IV-Empfängern wird weniger gewählt.
Die Motive dagegen sind allerdings kaum erforscht. In diese Lücke stößt nun die Studie „Demokratie ohne Langzeitarbeitslose? Motive langzeitarbeitsloser Nichtwähler“. Das Besondere dabei: Die Interviewer/- innen teilen mit den Interviewten die Erfahrung der Langzeitarbeitslosigkeit. Dieses Gespräch „auf Augenhöhe“ unterscheidet die Studie von anderen, die sich mit dem Thema beschäftigen. Auch der Fragebogen wurde gemeinsam mit Langzeitarbeitslosen entwickelt. So kommen Probleme und Interessen der Zielgruppe deutlich zu Sprache. Prof. Franz Schultheis, Soziologe an der Universität St. Gallen (Schweiz), begleitet die Studie wissenschaftlich. Partner sind der EFAS (Evangelischer Fachverband für Arbeit und soziale Integration) und die Initiative Pro Arbeit. Mittlerweile sind über 66 Interviews in ganz Deutschland geführt worden.
Die Befragten wurden auch gebeten, ob sie die Entscheidung, nicht mehr zu wählen, in einer künstlerischen Form verdichten können – in einem Bild, Gedicht oder Lied. Daraus entstanden einige Bilder für diese Ausstellung. Daneben finden sich ausgewählte Zitate aus den Interviews.
Datum & Zeit: 8. bis 26. Mai 2017, Montags-Freitags von 10.00-17.00 Uhr
Ort: Basis, Hauptstätter Straße 41 in Stuttgart
Eröffnung: 8. Mai 2017, 16.00 Uhr
Weitere Informationen
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Montag, 31. Oktober 2016
Keine Ausreden mehr: Armut von Kindern und Jugendlichen endlich bekämpfen!
Lesen Sie hier die Erklärung der nak - Nationale Armutskonferenz.
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