Faktencheck der Liga zur Situation der Kinder in Stuttgarter Flüchtlingsunterkünften während der Pandemie

 

Mit Beginn der Pandemie haben die Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen in den Gemeinschaftsunterkünften für Geflüchtete darauf hingewiesen, dass fehlender Zugang zu WLAN und digitalen Endgeräten die ohnehin schwierigen Rahmenbedingungen für Bildung für die Kinder und Jugendlichen weiter erschweren würden.


Große Hoffnungen wurden im Herbst 2020 auf die Bundesmittel zur Beschaffung von digitalen Endgeräten gelegt (Stuttgart hat davon immerhin 13.000 Tablets anschaffen können) und auf die Zusage der Stadtverwaltung, für das WLAN-Problem eine Lösung zu finden. Erst im Frühsommer 2021, wurde nun den ehrenamtlichen Flüchtlingskreisen ein Budget zur Verfügung gestellt, um für die fehlenden WLAN-Verbindungen in einigen Unterkünften Abhilfe schaffen zu können.
Die Stadtverwaltung hat zwar immer wieder betont, dass kein Kind verloren gehen dürfte, ob aber alle Kinder und Jugendlichen tatsächlich die Möglichkeit hatten, am Fernunterricht teilzunehmen, hat die Verwaltung bis heute nicht darlegen können.


WLAN und digitale Endgeräte sind nicht alles, aber sie sind- insbesondere während der langen Monaten der Pandemie und auch für die Zukunft die Tür zur Bildung. In Stuttgart hat sich diese Tür für viele Kinder und Jugendliche in den vergangenen 16 Monaten geschlossen, mit vermutlich verheerenden Folgen für Bildungschancen, Psyche, Spracherwerb und Integration.


In diesem Faktencheck haben wir Gemeinschaftsunterkünfte nach der Situation der Kinder und Jugendlichen während der Pandemie befragt, und ob aus ihrer Sicht das Zitat der Stadtverwaltung zutrifft, „in keiner Schulart gebe es Kinder, die nicht erreicht worden seien.“


Kein Kind darf in Stuttgart verloren gehen. Wir brauchen ab dem Herbst endlich einen Plan und konkrete Handlungen, wie wir den Kindern und Jugendlichen in Stuttgart wieder die Bildungs- und Teilhabechancen ermöglichen, die ihnen zustehen. Und das betrifft nicht nur die Kinder in Unterkünften für Geflüchtete!

Den Faktencheck können Sie hier herunterladen.

Veröffentlicht am Freitag, 16. Juli 2021

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